Wie entsteht Honig?

Honig wird von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten oder aus Honigtau erzeugt. Die Bienen erzeugen Honig erst dann, wenn ausreichend Nektar oder Honigtau zusammengetragen wird. Nur wenn der laufende Bedarf für die Ernährung des Volkes und die Aufzucht der Brut gedeckt ist, wird Honig erzeugt. Der Honig ist die Nahrungsreserve der Bienen.

Wenn man es genau nimmt, ist Honig Blütennektar vermischt mit Bienenspucke.

Pflanzen setzen ihren Siebröhrensaft zum Stofftransport ein. Die Blütenpflanzen scheiden diesen Saft als Nektar aus. Mit ihm locken sie Insekten, wie die Biene, an. Das muss sie tun, weil die Pflanze auf die Bestäubungsleistung der Insekten angewiesen ist. Und im Gegenzug brauchen die Bienen den Nektar, denn sie gewinnen aus ihm den Honig, den sie als auch Futtervorrat für den Winter anlegen und der das Überleben des Volkes sichert. Dieser Honig heißt Blütenhonig. Abhängig von den Pflanzenarten, von denen die Bienen sammeln, hat der Honig andere Eigenschaften. Akazienhonig ist sehr hell und bleibt flüssig. Andere sortenreine Honige werden dagegen fest, wie beispielsweise Raps- oder Alpenrosenhonig. Aber auch bei Geschmack und Duft gibt es Unterschiede.

Und wie macht die Biene daraus das “flüsige Gold”?

Nur das Sammeln von Nektar oder Honigtau reicht aber noch nicht aus. Es folgen noch einige weitere Schritte, bis süßer, goldener Honig entsteht. Die Biene saugt den Nektar oder Honigtau mit dem Rüssel auf. Über die Speiseröhre gelangt der süße Saft in den Honigmagen/Honiblase der Biene. Kehrt die Biene heim in ihren Bienenstock, liefert sie den Blaseninhalt an die Stockbienen ab, die wiederum den Inhalt weitergeben. Jedes mal wird dabei der zuckerhaltige Saft aufgesaugt und wieder abgegeben. Dabei reichert sich der Nektar mit Enzymen, Eiweißen, Säuren und anderen Stoffen der Bienen an. Die Bienen müssen außerdem den Nektar verdicken, da er einen noch viel zu hohen Wasseranteil hat und in diesem Zustand gären würde. Der Wassergehalt wird reduziert, indem die Biene einen Nektartropfen über den Rüssel mehrfach herauslässt und wieder aufsaugt.

Sobald der Wassergehalt bei 30 – 40% liegt, wird der verdickte Nektar in leere Wabenzellen verbreitet. Da die Zellen nicht ganz gefüllt werden, wird eine möglichst große Verdunstungsfläche geschaffen. Die Verdunstung wird dann durch Fächeln der Flügel beschleunigt. Bei dem gesamten Prozess sinkt der Wassergehalt von 70 – 75% auf 20% oder weniger. Nun ist der Honig fertig. Die Bienen tragen den Honig nun in Lagerzellen über dem Brutnest und überziehen ihn mit einem luftundurchlässigen Wachsdeckel. Dieser Vorgang wird von Imkern als „Verdeckeln“ bezeichnet.

Läuse setzen noch einen drauf

Bienen verarbeiten übrigens nicht nur Blütennektar zu Honig! Es gibt auch Honig aus Honigtau. Das ist eine Flüssigkeit, die von Blattläusen ausgeschieden wird. Ja, auch das klingt nicht gerade appetitlich. Honigtau ist ebenso wie Blütennektar zuckerhaltig. Auch daraus kann ein Bienenvolk Honig herstellen. Man nennt ihn dann Waldhonig. 

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